Fragen und Antworten zu wichtigen Themen

Hier eine ausgewählte Übersicht zu Themen, die wichtig sind und dir erläutern, wie ich dazu stehe. Meine Denkweise beeinfulsst meine Arbeitsweise nachhaltig; als Künstler mehr als als Mensch.

Ob nun Body Flow oder Body Mapping. Gemeint ist damit immer ein bestimmter Prozess im entwerfen und positionieren eines Tattoos auf dem Körper.
Im Prinzip ist es ganz einfach. Der Körper, oder genauer gesagt unsere Muskulatur gibt uns schon eine Art Karte bzw. Raster vor, an dem sich Tätowierer orientieren können.
Die Natur ist der beste Künstler. Unsere Muskulatur bringt schon einen gewissen „Flow“ in unseren Körper und unterteilt ganz natürlich schon ein paar Flächen auf unseren Körper bzw. unserer Haut.
Wenn man diesen „Flow“ jetzt als Tätowierer aufgreift und sich an ihnen orientiert bzw. es schafft ihnen zu folgen, schaut jedes Tattoo schon mal viel Harmonischer aus. Wenn jetzt beispielsweise ein Kunde sich ein Motiv auf dem Körper hält, passiert dass meist ganz automatisch. Irgendwann bleibt man an einer gewissen Stelle hängen und sagt…. „hey, das schaut jetzt aber alles es gut aus.“
Um so größer das Tattoo, um so einfacher ist das Ganze. Man kann das ganze auch gezielt ignorieren, dann kriegt man eher einen „Sticker Look“. Was auch absolut in Ordnung ist, wenn es gefällt.

Größer ist gleich besser! Aber stimmt das wirklich? Was Tattoos betrifft, ist da bestimmt was dran.
Dafür gibt es mehrere Gründe.
„Der Tätowierer verdient mehr…“. Nein damit hat es Überhaupt nicht zu tun!
Ich würde sogar eher das Gegenteil behaupten.
Man brauch viel länger, eine Fläche mit kleinen detaillierten Sachen zu füllen als mit einem großen Bild.
Das ist aber überhaupt nicht der Punkt. Wie schon unter „Body Flow“ beschrieben, kann man größere Motive viel leichter an den Körper anpassen.
Einer der wichtigsten Punkte für die Größe ist die Haltbarkeit eines Tattoos. Haben viele bestimmt schon mal gehört und mit den Augen gerollt wenn das ein Tätowierer zu ihnen gesagt hat. Viele wollen aber einfach kein großes Tattoo. Was absolut in Ordnung ist. Jedoch MUSS es eine gewisse Mindestgröße haben, um auch nach Jahren noch gut auszusehen. Wer darauf keinen Wert legt wie sein Tattoo in ein paar Jahren ausschaut, belügt sich einfach nur selbst. Aber es passt natürlich in unsere heute „Wegwerfgesellschaft“.
Es gibt im Internet schöne Beispiele von tätowierten Schriften, die nach Jahren nur noch Hieroglyphen sind. Fernab von lesbar. Aber auch ich musste das erst lernen. Das heißt aber nicht dass ich es wiederholen muss. Wenn man sich etwas selbst aneignet, lernt man eben aus Fehlern.
Es ist ganz einfach, bloß weil es viele Leute machen oder es „Stars“ vorleben, muss es nicht im geringsten eine gute Idee sein.
Ich erinnere mich sehr gut an ein Aussage von einem alten Hasen.. „Man muss ein Tattoo von der anderen Straßenseite erkennen können. Ich finde das ganze etwas drastisch formuliert. Aber die ansetzte verstehe mittlerweile. Wenn ein Tattoo einen Körper schmücken soll und das am besten in einer gewissen Größe funktioniert, warum sollte Ich dann Abstriche machen wollen. Mir ist auch klar das es manche Menschen vielleicht verstecken müssen oder auch wollen. Dann ist man in der Größe einfach schon limitiert. Aber von Tattoos die man nur von sehr nahem erkennen kann und von der Ferne eher ausschauen wie als hätte man sich nicht richtig gewaschen halte ich einfach nichts! Das ist einfach falsch und dass kann man sich auch nicht einfach schön reden wenn die Zeit das Ding einfach unkenntlich gemacht haben. Es tut mir auch Leid das so drastisch zu schreibe aber ich kann das nicht gut reden. Oftmals läuft es dann auf „Cover-Ups“ raus. Also man versucht das ganze Ding zu verstecken. Bloß bleibt auch das immer nur ein Kompromiss und limitiert einen in seinen Möglichkeiten.

Neben der Größe gibt es noch mehr was sich auf die Haltbarkeit eines Tattoos auswirkt.
Dazu muss man folgendes wissen.
Tattoos bestehen aus Pigmenten die unser Körper als Fremdkörper ansieht. Da er sie nicht einfach abtransportieren bzw. abbauen kann, verkapselt er sie in unserer Haut. Da unsere Haut organisch ist… oder ein Organ ist was auch altert verändert sich ihre Struktur.
Kurz und knapp gesagt verändern sich auch unsere Tätowierungen. Sprich die Pigmente wandern. Die gehen jetzt nicht auf große Reise, sondern verteilen sich halt einfach ein bisschen. Da durch verliert unser Tattoo mit der Zeit einfach an „schärfe“.
Anhand Linien lässt dich das mit Sicherheit am besten nachvollziehen. Die werden oft merkbar breiter mit der Zeit. Besonders häufig passiert das wenn wir Tätowierer versuchen die Linie mit aller Gewalt auf ein mal mit viel Kraft und viel schwarz rein zu „ballern“. Um so mehr Pigmente unter der Haut, um so Größer ist das Risiko. Um das zu wissen braucht man einfach Erfahrung. Viel hilft nicht immer viel. Ich bin ein großer Fan davon, lieber 1x mehr Nachstechen als am Anfang zu viel schaden anzurichten. Das hab ich alles erst mit der Zeit gelernt und auf dem Weg dahin einige Fehler, unwissentlich fabriziert. Ein erfahrener Tätowierer/in kann euch da bestimmt am besten aufklären. Es ist also an der Zeit zu hinterfragen warum mancher Tätowierer/in gewisse Sachen ablehnt, und nicht sich jemand anderes zu suchen der es mir sticht!
Aber auch die Sonne trägt ihren Teil dazu bei, wie lange ein Tattoo bestand hat. Schwarz ist mit Sicherheit eines der beständigsten Pigmente. Wohin gegen gerade Gelb, Orange und Rottöne schneller ausbleichen. Das liegt einfach an den Molekülketten aus dehnen sich die Pigmente zusammen setzen.
Die Farbhersteller setzen daher auf eine gewisse Menge an Pigmenten in ihren Farben, um diesen Prozess, des Ausbleichens, entgegen zu wirken. Wenn die Sonne nun die erste Schicht der Pigmenten zusetzt, liegen darunter im Prinzip schon die nächsten bereit. Ich hoffe ich hab das jetzt richtig beschrieben… Das ganze ist eine Wissenschaft für sich. Aber das ist mit eine der Gründe warum Tattoos schneller ausbleichen können. Verdünnt man Farben zu viel, geht das auf die Kosten der Haltbarkeit.
Als Faustregel sagt man daher immer, ein Tattoo lebt von Kontrast. Damit ist speziell der Kontrast zwischen Hell und Dunkel gemeint. Um so dunkler ein Pigment um so länger hält es den Kampf gegen die UV-Strahlen unserer Sonne aus. Auch hier gibt es natürlich ein paar ausnahmen.
Daher hört man auch oft, zu einem soliden Tattoo gehören schwarze Linien. Hat bestimmt einen wahrenKern. Aber um nochmal auf die Schriften zurück zu kommen, man kann es auch mit Linien übertreiben und verkacken.

Was darf jetzt eigentlich so ein Tattoo kosten?
Absolut individuelle Frage. In den Regel versucht man als Selbstständiger Tätowierer/in seine laufenden Kosten zu decken, und natürlich auch einen Gewinn für sich zu erzielen, von dem Mann/Frau/Diverses dann gut leben kann. Das ist der Punkt den die meisten nicht sehen und meistens auch gar nicht nachvollziehen können. Ganz einfach weil man in einem Angestelltenverhältnis sich damit nicht befassen muss. Das wären dann z.B.:

Miete vom Laden/Platzmiete oder ähnliches, hängt natürlich vom Ort und Lage ab.
Benötigtes Material zum tätowieren und auch Hygienemittel wie z.B.: Desinfektionsmittel
Versicherungen (Kranken/Haftpflicht/Laden/Vorsorge/Rente usw.)
Strom
Internet/Telefon
Werbung
ggf. Shop Manager
und zu guter Letzt natürlich Steuern.

Und dann kommen natürlich das ganze Privat auch noch mal dazu.

Aber nun wieder zurück zum Thema.
Ich kann hier schließlich nur für mich sprechen.
Was ich verlange findet ihr unter „Prices“.

Ist das Kind dann doch in den Brunnen gefallen, aus welchen Gründen auch immer, ist guter Rat teuer. Und ich meine damit wirklich teuer. Ich hatte die Möglichkeit mal auszuprobieren, wie es sich anfühlt. Und scheiße ja… es tut verdammt weh. Nicht nur für den Geldbeutel. Und dass ist nicht der Grund warum ich nicht viel vom Lasern halte. Auch wenn manchmal die Last zu groß ist und kein Weg daran vorbei führt.
Aber es gibt einfach einen Punkt den auch der Leihe über das Thema wissen sollte.
Die Pigmente werden beim Lasern zersprengt. Pigmente die zu groß zum abtransportieren waren und der Körper deswegen verkapselt hat, können nun abtransportiert werden. Unter anderem natürlich auch über unsere entgiftenden Organe. Aber was passiert nun genau mit den Pigmenten. Pigmente bestehen aus mehreren Molekülketten. Wenn diese Ketten jetzt zersprengt werden können neue Stoffe entstehen. Also nicht wirklich neue.. aber die Verkettung kann aufgelöst werden und somit zerfällt das Pigment in seine Moleküle. Dabei könnte jetzt aus unbedenklich auf einmal bedenklich werden. Dessen sollte man sich auch einfach bewusst sein. Wie hoch dann das gefahren Potential wird weis ich nicht. Fakt ist einfach dass es dazu keine Studien gibt.. sprich ich denke es weis schlichtweg keiner. Jeder sollte dann für sich ab wegen, welches das größere Übel ist. Und man sollte sich einfach gut informieren was alles möglich ist.

Als erstes möchte ich vorne weg schicken, ich will hier nicht über Geschmäcker schreiben. Auch will ich niemanden verurteilen oder kritisieren. Ich will mit euch bloß meine Sicht der Dinge teilen und vielleicht dem ein oder anderen dabei helfen, ein geeignetes Motiv zu finden. Jeder weis schließlich am besten was ihm gefällt.
Lasst mich euch mal ein Beispiel nennen.
Für viele soll ein Tattoo etwas ganz persönliches sein. Wenn es dann um die Motivwahl geht, spielt der ein oder andere gerne mal mit dem Gedanken, der Familie ein Platz auf ihrem Körper zur Verfügung zu stellen. Es spricht absolut nichts dagegen den Kindern ein Tattoo zu widmen.
Ach wenn es manchmal so scheint, als würde man dass als Legitimation dafür nehmen, sich tätowieren zu lassen. Schließlich ist das nichts was man je bereuen könnte… oder? Familie bleibt Familie. Stimmt schon.. aber auch das ist kein Garant dafür, dass ich das Motiv spätermal nicht mehr soooo toll finde. Schließlich kann auch der eigene Sohn ein richtiges Arschloch werden. Ob ich dann noch Tag täglich daran erinnert werden möchte, dass ich ihm dieses Tattoo gewidmet habe…? Fraglich. Aber man sieht… man kann immer ein Haar in der Suppe finden. So lange aber das Teil immer noch geil ausschaut ist es halb so wild. Ich bin immer der Meinung, solange man einen Vorwand braucht um sich tätowieren zu lassen, sollte ich es lieber bleiben lassen.
Aber zurück zu den Kindern und meinem Kritikpunkt.
Was häufig wiederkehrende Motiv-Wünsche angeht ist momentan bestimmt die Uhr ganz vorne mit dabei. Oftmals mit den Geburtszeiten der Kinder. Eigentlich ne schöne Idee oder?
Ja schon, aber wenn ich euch jetzt sagen würde wie oft ich Uhren (in den verschiedensten Formen) allein die letzten 3-4 Jahren tätowiert habe….
Aber das ist nicht der Punkt auf den ich hinaus will. Ich will damit nur sagen dass das mit Sicherheit keine sehr originelle Idee ist. Und vor allem wirklich keine sehr persönliche. Das stellt sich spätestens im persönlichem Gespräch raus, wenn es um die Motivfindung geht. Wenn ich die Uhr kritisiere und frage was man den so persönlich mit den Kindern verbindet wird meist nur mit den Schultern gezuckt. So viel wurde dann nämlich im Vorfeld drüber nachgedacht. Daher kommt dann auch mein Eindruck, dass die Kinder eigentlich nur ein Vorwand für die Uhr sind. Wenn man einfach nur eine Uhr möchte, weil man sie halt möchte ist das absolut in Ordnung! Wenn man aber wirklich kreative Ideen entwickeln will, sollte man sich auch ein bisschen mit seinen Kindern auseinander setzten. Und nicht mir der Masse schwimmen. Und Tante Google und Onkel Pinterest helfen dabei leider nicht im geringsten.
Ich finde es auch nicht richtig die ganze Motivwahl auf den/die Tätowierer/in abzuwälzen, nach dem Motto das ist schließlich seine Aufgabe. Und enden tut das alles dann in einem Rätselraten für den Tätowierer. Ja vielleicht haben wir neue und kreative Ideen, aber die schütteln wir auch nicht einfach so aus dem Ärmel.
Was ich eigentlich damit sagen will…
Ich habe auch kein Interesse irgendwann meine 1000te Uhr zu stechen.
Da ich das nun losgeworden bin kommen wir jetzt aber zu den sinnvollen Sachen.
Vielleicht hilft es euch ja, wie folgt an die Sache ran zugehen:

Was verbindet euch wirklich mit diesem Menschen?
Habt ihr ein Erlebnis was ihr mit ihm verbindet?
Hat diese Person eine Eigenart die ihr speziell mit ihm/ihr verbindet?
Wollt ihr mit dem Tattoo eine Geschichte erzählen? (Dann solltet mit mehr Platz rechen)

Hier sind jetzt meine Persönlichen Gedanken und Wünsche zu dem Thema.
In der Regel finde ich Beispielbilder scheiße! Aus dem ganz einfachen Grund: sie limitieren meine Gedanken. Vielleicht bin ich da auch etwas speziell. Im Idealfall kommt nur der Kunde zu mir, der meine bisherigen Arbeiten kennt und dem gefällt was ich mache. Sprich man schaut sich auf meiner Instagram Seite oder hier auf der Internetseite um und orientiert sich an meinen Arbeiten. Ich poste nur Arbeiten, von denen ich überzeugt bin, dass sie mich am besten repräsentieren. Ich habe keine Interesse darin einfach nur irgendwelche Bilder zu kopieren. Ich habe meine eigene Handschrift die man bestimmt am besten an meinen gemalten Bildern sehen kann. Egal ob Farbe oder Schwarz/Weiß. Am liebsten ist mir, der Kunde bzw. Kundin kommt mit einer Geschichte oder ein paar Schlagwörtern zu mir und wir finden gemeinsam heraus wie wir das am besten auf die Haut bringen. Grundvoraussetzung dabei ist wie gesagt, das dir gefällt was ich mache. Ich bin Ich, und ich will nicht jemand andern kopieren. Im Gegenteil, ich will mich abgrenzten und von anderen abheben. Das ist auch der Grund warum ich mit Beispielbildern ein Problem habe.

Für mich ist ein gutes Tattoo etwas ganz persönliches. Es passt zum Kunden und dessen Körper.Es folgt der Muskulatur und schaut nicht aus wie ein Sticker bzw. Fremdkörper. Es hat eine schöne Größe das es auch in Jahren noch toll ausschaut. Es besteht nicht nur aus Schattierungen sondern auch aus Linien und Konturen die dem Tattoo Stabilität verleihen. Es ist selbst gezeichnet und hebt sich dadurch von allen anderen ab. Es besteht aus einem Hintergrund und dem Motiv. Der Hintergrund ist schlichter gehalten damit er am Schluss klar Motiv abhebt. Und kein Großes Wimmelbild entsteht. Ich finde ein gutes Tattoo muss den Kunden schmücken. Dann ist es ein gutes Tattoo für mich.