Neben der Größe gibt es noch mehr was sich auf die Haltbarkeit eines Tattoos auswirkt.

Dazu muss man folgendes wissen.

Tattoos bestehen aus Pigmenten die unser Körper als Fremdkörper ansieht. Da er sie nicht einfach abtransportieren bzw. abbauen kann, verkapselt er sie in unserer Haut. Da unsere Haut organisch ist… oder ein Organ ist was auch altert verändert sich ihre Struktur.

Kurz und knapp gesagt: Mit der Zeit verändert sich unser Körper und unsere Haut – es verändern sich also auch unsere Tätowierungen. Sprich die Pigmente wandern. Die gehen jetzt nicht auf große Reise, sondern verteilen sich halt einfach ein bisschen. Da durch verliert unser Tattoo mit der Zeit einfach an „schärfe“.

Anhand Linien lässt dich das mit Sicherheit am besten nachvollziehen. Die werden oft merkbar breiter mit der Zeit. Besonders häufig passiert das wenn wir Tätowierer versuchen die Linie mit aller Gewalt auf ein mal mit viel Kraft und viel schwarz rein zu „ballern“. Um so mehr Pigmente unter der Haut, um so Größer ist das Risiko. Um das zu wissen braucht man einfach Erfahrung. Viel hilft nicht immer viel. Ich bin ein großer Fan davon, lieber 1x mehr Nachstechen als am Anfang zu viel schaden anzurichten. Das hab ich alles erst mit der Zeit gelernt und auf dem Weg dahin einige Fehler, unwissentlich fabriziert. Ein erfahrener Tätowierer/in kann euch da bestimmt am besten aufklären. Es ist also an der Zeit zu hinterfragen warum mancher Tätowierer/in gewisse Sachen ablehnt, und nicht sich jemand anderes zu suchen der es mir sticht!

Aber auch die Sonne trägt ihren Teil dazu bei, wie lange ein Tattoo bestand hat. Schwarz ist mit Sicherheit eines der beständigsten Pigmente. Wohin gegen gerade Gelb, Orange und Rottöne schneller ausbleichen. Das liegt einfach an den Molekülketten aus dehnen sich die Pigmente zusammen setzen.

Die Farbhersteller setzen daher auf eine gewisse Menge an Pigmenten in ihren Farben, um diesen Prozess, des Ausbleichens, entgegen zu wirken. Wenn die Sonne nun die erste Schicht der Pigmenten zusetzt, liegen darunter im Prinzip schon die nächsten bereit. Ich hoffe ich hab das jetzt richtig beschrieben… Das ganze ist eine Wissenschaft für sich. Aber das ist mit eine der Gründe warum Tattoos schneller ausbleichen können. Verdünnt man Farben zu viel, geht das auf die Kosten der Haltbarkeit.

Als Faustregel sagt man daher immer, ein Tattoo lebt von Kontrast. Damit ist speziell der Kontrast zwischen Hell und Dunkel gemeint. Um so dunkler ein Pigment um so länger hält es den Kampf gegen die UV-Strahlen unserer Sonne aus. Auch hier gibt es natürlich ein paar ausnahmen.

Daher hört man auch oft, zu einem soliden Tattoo gehören schwarze Linien. Hat bestimmt einen wahren Kern. Aber um nochmal auf die Schriften zurück zu kommen, man kann es auch mit Linien übertreiben und verkacken.